Falkensee - Kapitel 27



Das Haus ist still. Zu still. Valerian steht in seinem Arbeitszimmer, die Hände auf der Fensterbank abgestützt, und starrt hinaus in den schneebedeckten Garten. Der Winter wirkt friedlich, aber in seinem Inneren tobt ein Sturm.

 

Sie beantwortet seine Nachrichten kaum noch.
Sie will Abstand.
Sie beginnt ein neues Leben.
Mit einem anderen Mann.

 

Sein Atem wird flacher. Er versucht, sich einzureden, dass Elysia nur Zeit braucht. Dass alles gut wird. Dass sie zurückkommt. Aber tief in ihm beginnt sich etwas Dunkles zu regen:


die Angst, sie für immer zu verlieren.

 

Er greift nach dem Handy, das auf dem Schreibtisch liegt.
Nicht zögerlich. Nicht unsicher.
Sondern mit dieser gefährlichen Entschlossenheit, die Frau Schubert so sehr fürchtet.

 

Er scrollt durch seine Kontakte.
Bleibt bei einem Namen stehen.

 

H. Kessler.

 

Ein Mann, der für ihn arbeitet. Diskret. Schnell. Unauffällig. Jemand, den Elysia nie bemerken würde.

 

Valerian drückt auf Anrufen.

 

Nach wenigen Sekunden meldet sich eine tiefe Stimme:


„Auberon.“

 

„Kessler“, sagt Valerian tonlos. „Ich brauche Ihre Hilfe.“

 

„Natürlich. Worum geht es?“

 

Er atmet langsam aus und dreht sich vom Fenster weg, als könnte er so die letzten Reste Skrupel abschütteln.

 

„Sie sollen nach Brunnental fahren.“

 

Eine Pause.
„Verstanden.“

 

„Finden Sie heraus, wo sie wohnt. Wo sie arbeitet. Mit wem sie unterwegs ist…“


Seine Stimme wird dunkler.


„Alles. Ich will alles wissen.“

 

„Soll ich Kontakt aufnehmen?“

 

„Nein!“ Valerians Stimme schlägt scharf durch den Raum.


Dann besinnt er sich, spricht ruhiger, aber nicht weniger intensiv:


„Nein. Keine Kontaktaufnahme. Keine Gespräche. Nur beobachten.“

 

„Und der Mann?“, fragt Kessler vorsichtig.

 

Valerian verengt die Augen. Er muss den Namen nicht sagen. Er weiß genau, wer gemeint ist.

 

„Er auch. Ich will wissen, wann er bei ihr ist. Und wann er geht.“

 

„Verstanden“, sagt Kessler ohne Zögern.

 

Valerian bleibt stehen, das Handy am Ohr, und sagt schließlich leise:

 

„Diesmal darf sie mich nicht im Dunkeln lassen.“

 

Kessler bestätigt den Auftrag, dann endet das Gespräch.

 

Valerian legt das Handy ab und schließt kurz die Augen. Ein winziger Teil von ihm weiß, dass das falsch ist. Dass es eine Grenze überschreitet. Dass Elysia ihn dafür verachten würde. Aber dieser Teil ist schwach. Überlagert von der Angst, der Sehnsucht, dem Kontrollverlust, der ihn seit Wochen verfolgt.

 

Er flüstert in die stille Luft:

 

„Ich muss wissen, wie es ihr geht. Ich muss wissen, ob… ein Platz für mich bleibt.“

 

Doch draußen fällt der Schnee unbarmherzig weiter –
und irgendwo in Brunnental lebt Elysia ihr Leben, ohne zu ahnen, dass sich alte Schatten erneut nach ihr ausstrecken.


Der Schnee fällt sanft vor dem Wohnzimmerfenster, als Elysia sich mit einer Tasse Kakao aufs Sofa kuschelt. Heute ist ihr freier Tag. Ein seltener Luxus.

Sie hat die Haare zu einem lockeren Knoten hochgesteckt, trägt einen dicken, weichen Pullover und warme Socken.


Das Handy liegt vor ihr, das Display hell und warm in der stillen Wohnung.

Es klingelt. Ein Ruf, der ihr Herz immer ein kleines bisschen schneller schlagen lässt.

 

Kian – Videoanruf. Sie lächelt sofort. Schon bevor sie annimmt.

 

Als das Bild aufleuchtet, sieht sie Kian in seinem Büro, die braunen Haare leicht durcheinander, ein Kaffeebecher in der Hand, und dieses typische Lächeln, das nur ihr gehört

.

„Guten Morgen, Schönheit“, sagt er und lehnt sich zurück.

 

Elysia sieht weg, verlegen grinsend.


„Guten Morgen, du Charmeur.“

 

„Freier Tag und du siehst trotzdem aus, als würdest du gleich einen Werbespot drehen.“

 

„Unsinn“, lacht sie. „Ich seh aus wie ein Schneehobbit.“

 

„Ein sehr süßer“, korrigiert er sofort.

 

Ein warmes Kribbeln breitet sich in ihr aus.
Wie immer.

 

Sie reden - ganz entspannt. Ganz vertraut.

Über den Schnee. Über die Bäckerei. Über Phelia, die heute schon fünfmal geschrieben hat. Über Bens neuesten Unsinn, den Kian nachahmt, damit Elysia lacht – und sie lacht herzlich.

 

Sie reden über Kleinigkeiten. Dinge, die eigentlich unwichtig sind.
Und gerade deshalb wichtig.

 

Elysia streckt die Beine aus, wickelt die Decke enger um sich.


„Ich vermisse dich“, sagt sie plötzlich, leise und ohne es zu planen.

Kian stoppt. Sein Blick wird weich. Echt. Tief.

 

„Ich dich auch“, sagt er. „Aber… ich habe darüber nachgedacht.“

 

Elysia richtet sich auf.


„Worüber?“

 

Er runzelt die Stirn – nicht angespannt, sondern konzentriert. So, wie er aussieht, wenn ihm etwas wirklich wichtig ist.

 

„Über uns“, sagt er leise. „Und über diese ganze Hin-und-her-Fahrerei. Und dass du arbeitest wie eine Wahnsinnige. Und dass wir uns oft viel zu kurz sehen.“

 

Elysias Herz schlägt schneller, ein warmes Pochen.

 

„Kian…“, flüstert sie.

 

Er hebt leicht die Hand, als wolle er sagen: Lass mich den Gedanken erst fertig machen.

 

„Ich hab die letzten Tage sehr viel darüber nachgedacht“, sagt er. „Und ich glaube, dass es vielleicht Zeit ist, über etwas Größeres zu sprechen.“

 

Elysia hält den Atem an.

 

„Eine gemeinsame Wohnung.“

 

Ihre Augen werden groß.


„Was?“

 

„Eine gemeinsame Wohnung“, wiederholt Kian sanft, als hätte er den Satz seit Tagen üben müssen. „Ich meine… nicht sofort. Nicht morgen. Aber… vielleicht bald.“

 

Elysia spürt ein Ziehen in der Brust – ein schönes, fast schmerzliches Gefühl. Als würde ihr Herz zu groß werden für ihren Körper.

 

„Meinst du das wirklich?“

 

„Ich meine das absolut“, sagt er.


„Ich möchte abends nicht mehr durch die Gegend fahren müssen, nur um dich für ein paar Stunden zu sehen. Ich möchte mit dir aufwachen. Ich möchte, dass du neben mir Kaffee trinkst. Ich möchte…“


Er lächelt.


„…ein Zuhause mit dir.“

 

Das ist der Moment, in dem ihre Augen glänzen.

 

„Kian… das ist… das ist so viel…“

 

„Zu viel?“, fragt er vorsichtig.

 

„Nein.“ Sie schüttelt heftig den Kopf. „Nein. Es ist wunderschön.“

 

Er lächelt breit.


„Dann sag mir, was du denkst.“

 

Sie atmet tief aus, eine Hand auf ihrem Brustkorb, als müsste sie das Herz beruhigen.

 

„Ich denke…
…ich würde das sehr gerne mit dir.“

 

Kian schließt ganz kurz die Augen, als wäre das der schönste Satz, den sie ihm sagen konnte.

 

Sie lächeln sich an.


Ein langer, warmer Moment.


Ein Wagen, der viel zu wuchtig, viel zu glänzend und viel zu teuer für diese kleine, beschauliche Ortschaft wirkt. Kessler sitzt am Steuer. Konzentriert und 
wachsam. Die Hände fest am Lenkrad. Sein Blick wandert über die Häuser – schmucke Fachwerkfassaden, kleine Vorgärten, Lichterketten in einigen Fenstern. Ein Ort, in dem die Welt noch klein wirkt.

Zu klein für jemanden wie ihn.

 

Als er den Marktplatz passiert, drehen sich die ersten Köpfe.

Zwei ältere Männer, die gerade ihre Brötchentüten aus dem Bäcker tragen, bleiben im Gehen kurz stehen. Sie sehen dem Wagen hinterher – nicht misstrauisch, aber neugierig. Hier hat man schließlich nicht jeden Tag Besuch von außerhalb.

 

Eine Frau, die ihren Hund ausführt, zieht die Leine etwas kürzer und folgt dem SUV mit den Augen. Der Hund knurrt leicht, als würde er spüren, dass etwas nicht ins Bild passt. Auch Phelia, die gerade aus der Konditorei kommt, mustert den Wagen kurz, bevor sie weitergeht.

 

Ein Fremder. Mehr nicht – aber auffällig genug, um im Gedächtnis zu bleiben. Kessler bemerkt die Blicke. Doch er lässt sich nichts anmerken.
Er weiß:
In kleinen Orten starrt man jeden an, der nicht zum täglichen Bild gehört. Hier kennt jeder jeden. Und jeder merkt sofort, wenn jemand Neues auftaucht.

 

Er fährt weiter, langsam, beinahe gemächlich, als sei er einfach nur ein Besucher, der sich verirrt hat. Doch seine Augen suchen die Häuser ab.

 

Elysias mögliche Straße.
Elysias mögliches Auto.
Elysias mögliches Leben.

 

Er parkt schließlich etwas abseits, hinter einem kleinen Park, wo der Schnee ungestört auf die Motorhaube fällt. Ein Platz, von dem aus man gut beobachten kann, ohne direkt im Zentrum zu stehen.

 

Er zieht sein Handy hervor, schreibt eine kurze Nachricht:

 

Bin angekommenOrt ist klein. Auffällig, aber kein Problem. Beginne Beobachtung.

 

Er legt das Handy weg, lehnt sich zurück und betrachtet die Straße.

Die Leute gehen weiter, manche werfen noch einen zweiten Blick über die Schulter. Doch niemand misstraut ihm. Noch nicht.

 

Für sie ist er nur ein Fremder in einem teuren Wagen. Vielleicht ein Tourist.
Vielleicht ein Durchreisender. Niemand ahnt, dass er gekommen ist, um Elysia zu finden. Um sie zu beobachten. Um Informationen zu sammeln. Kessler sieht ruhig nach draußen. Seine Augen scharf wie ein Raubvogel.

 

„Brunnental“, murmelt er. „Kleiner als gedacht.“

 

Der Schnee fällt weiter – leise, still, harmlos. Doch mit ihm ist ein Schatten in den Ort gekommen.

 

Die kleine Bäckerei duftet nach frischem Brot und Vanillekipferln. Es ist warm, gemütlich, und durch die große Scheibe fällt das weiße Winterlicht herein. Phelia steht hinter der Theke, die Haare zu einem losen Zopf gebunden, als ein älterer Stammkunde, Herr Reichert, seinen Einkauf bezahlt.

 

„Das macht dann vier Euro achtzig, Herr Reichert“, sagt sie lächelnd.

 

Als er nach dem Geld kramt, schweift ihr Blick zufällig nach draußen – aus dem Seitenfenster, das einen Blick auf die kleine Parkbucht hinter dem Gebäude freigibt. Dort steht ein großer, dunkler SUV. Viel zu wuchtig für Brunnental.

Phelia runzelt die Stirn.

 

„Na so etwas“, murmelt sie.

 

Herr Reichert schaut hoch.
„Was denn, mein Mädchen?“

 

Sie nickt zum Fenster.


„Der Wagen da draußen. So ein Auto… das sieht man bei uns nicht oft.“

 

Herr Reichert dreht sich halb um, wirft einen Blick durch die Scheibe.


„Hm. Stimmt. Das ist kein Brunnentaler Kennzeichen.“

 

„Und warum steht der so abseits?“, fragt Phelia, mehr zu sich selbst als zu ihm.


„Jeder normale Mensch parkt hier vorne, damit er gleich ins Zentrum kommt.“

 

Reichert schmunzelt.


„Vielleicht hat er Angst vor unseren Dorfkratzern.“ Er zwinkert. „Oder er will nicht, dass jemand seine teure Kiste streift.“

 

Phelia muss lachen.


„Oder er ist einfach zu faul für die Parklücke.“

 

Sie geben sich einen Moment den üblichen kleinen Dorfklatsch hin. Nicht misstrauisch. Nur neugierig.

 

„Naja“, sagt Reichert schließlich und nimmt seine Brötchentüte, „wenn’s ein Tourist ist, dann steht er halt falsch. Gibt’s Schlimmeres.“

 

„Stimmt schon“, sagt Phelia, doch sie blickt noch einmal hinaus. Der Wagen steht immer noch vollkommen still. Kein Motor. Keine Bewegung. Nur ein dunkler Fleck in der weißen Winterlandschaft.

 

„Trotzdem komisch“, murmelt sie leise.

 

Reichert nickt, doch seine Schultern bleiben entspannt.


„Komisch ja. Bedrohlich? Nee. Hier passiert doch nichts Schlimmes.“

 

„Hm“, macht Phelia.


Dann lächelt sie wieder und wendet sich dem nächsten Kunden zu.

 

Kessler sitzt seit über einer Stunde im Wagen. Der Motor ist aus, nur die Heizung läuft zwischendurch leise nach, damit die Scheiben nicht zufrieren.
Er trägt eine schwarze Mütze, die seine Stirn verdeckt, und blickt aufmerksam durch die Windschutzscheibe.

 

Die Straße wirkt ruhig – typisch Brunnental. Ein paar Menschen mit Einkaufstaschen. Ein Hund, der im Schnee schnüffelt. Ein Kind, das zu seinem Vater rennt. Es wirkt harmlos. Ländlich und unschuldig. Doch Kessler weiß:


Überall, selbst im harmlosesten Ort, gibt es die Informationen, die man braucht. Man muss nur geduldig sein. Sein Blick bleibt an der Bäckerei hängen.
Immer wieder gehen Leute hinein und wieder heraus. Dort arbeitet sie.


Elysia.

 

Er hat noch keine visuelle Bestätigung – aber er weiß, dass der Laden ein zentraler Punkt ist. Also beobachtet er weiter, ohne auch nur einmal den Kopf zur Seite zu drehen.

 

Dann vibriert sein Handy. Kessler wirft einen kurzen Blick darauf, ohne die Haltung zu verändern.

 

Auberon: 

Neuigkeiten?

 

Kessler tippt mit einem Daumen zurück.

 

Kessler: 

Bin im Ort. Bäckerei im Blick. Viel Betrieb. Noch keine Sicht auf Zielperson.

 

Die Antwort kommt schneller, als Kessler erwartet.

 

Auberon:
Bleiben Sie dran. Ich brauche etwas Verlässliches. Ich will wissen, wie es ihr geht. Und mit wem sie ihre Zeit verbringt.

 

Kessler atmet leise aus. Er kennt diesen Ton. Der Ton eines Mannes, der nicht bereit ist loszulassen. Der Ton eines Mannes, der glaubt, dass die Welt ihm etwas schuldet.

 

Er schreibt zurück:
Verstanden. Ort klein. Fremde fallen auf. Ich halte Distanz.

 

Ein paar Sekunden später:

Gut. Informieren Sie mich, sobald Sie sie sehen.

 

Kessler steckt das Handy weg, hebt den Blick und beobachtet weiter.
Er bewegt sich kaum. Atmet ruhig.
Er wirkt vollkommen kontrolliert, aber seine Augen sind hellwach – scharf wie eine Klinge.


Elysia sitzt noch immer gemütlich auf ihrem Sofa. Die Tasse Kakao ist inzwischen leer, aber ihr Blick ist voll auf den Bildschirm gerichtet.


Kian lehnt sich in seinem Bürostuhl zurück, die Lippen zu einem leicht schiefen Grinsen verzogen. Ihre Augen treffen sich durch die Kamera.

Und plötzlich… ändert sich etwas in der Stimmung.

 

Nicht geplant. Nicht ausgesprochen. Aber spürbar.

 

Elysia legt den Kopf ein wenig schief, ein kleines, weiches Lächeln breitet sich über ihr Gesicht aus.

 

„Du schaust mich so an…“, murmelt sie.

 

Kian hebt eine Augenbraue.


„Wie schaue ich dich denn an?“

 

„So…“


Sie beißt sich leicht auf ihre Unterlippe – eine alte Angewohnheit.


„Als würdest du mich gleich nach hinten werfen und dich auf mich schmeißen.“

 

Kians Blick wird sofort dunkler, wärmer.


„Elysia…“, sagt er tief, sein Ton fast ein Warnen, aber eher vor sich selbst als vor ihr.

 

„Was denn?“, neckt sie ihn grinsend.

 

„Mach sowas nicht, wenn ich im Büro sitze.“

 

Sie lacht leise, dieses sanfte Lachen, das ihn jedes Mal um den Verstand bringt.


„Was denn? Ich mach doch gar nichts.“

 

„Genau...du doch nicht“, murmelt er, seine Stimme ein bisschen rau. „Du musst gar nichts tun.“

 

Sie zieht die Decke ein Stück höher, plötzlich selbst warm ums Herz.


„Du bist echt schlimm.“

 

„Du hast angefangen“, erwidert Kian sofort amüsoert.

 

„Hättest du mich jetzt lieber bei dir?“, fragt sie spielerisch.

 

„Elysia, ich sag’s dir ganz ehrlich…“


Kian fährt sich durch die Haare, als müsse er sich sammeln.


„…wenn ich jetzt zuhause wäre, hätten wir dieses Gespräch nicht mehr aufrecht gehalten.“

 

Elysia schmunzelt.


„Kian!“

 

„Was denn?“, sagt er und hebt unschuldig die Hände.


„Ich bin ehrlich.“

 

„Zuu ehrlich.“

 

Er lacht, warm und echt.


„Du magst meine Ehrlichkeit.“

 

„Vielleicht…“, murmelt sie, ihre Wangen rosig.

 

Sie sehen sich an. Ein langer Blick. Einer, der tief geht. Der viel mehr sagt als Worte.

 

Dann wird Elysias Stimme weicher.


„Ich wünschte… du wärst hier.“

 

Kian atmet hörbar aus, als hätte er diesen Satz gebraucht.


„Ich wünschte das auch.“

 

Das folgende Schweigen ist gefüllt mit allem, was sie fühlen.

Doch schließlich sieht Kian zur Uhr.


„Ich muss leider gleich auflegen. Ben wartet schon… mit seiner schlechten Laune.“

 

„Armer Kian“, neckt sie.

 

„Oh ja“, seufzt er dramatisch.


„Ich habe heute Morgen eindeutig den falschen Arbeitsplatz gewählt. Ich hätte Homeoffice machen sollen.“

 

„Mhm. Das sagst du nur, weil ich so süß aussehe.“

 

Er lächelt.
„Siehst du ja auch....und so viel mehr.“

 

Sie verdreht grinsend die Augen, aber ihr Herz schlägt höher.

 

„Okay“, sagt sie schließlich. „Ich lasse dich wieder arbeiten.“

 

„Ich ruf dich nachher an.“

 

„Versprochen?“

 

„Hundertmal.“

 

„Gut“, sagt sie und lehnt sich näher an die Kamera.


„Dann bis später, Mister Zu-Ehrlich.“

 

Kian grinst breit.


„Bis später, Miss Ich-Beiß-Mir-Auf-Die-Lippe.“

 

Sie lacht – und beendet den Anruf.

 

Der Bildschirm wird schwarz. Elysia lächelt noch immer.

 

Und Kian lehnt sich zurück, streicht über sein Gesicht und murmelt:

 

„Verdammt… ich hätte wirklich zuhause bleiben sollen.“